Mark Poppenborg postete kürzlich im Blogartikel „New Work was ist wirksam und was nicht“ seines New Work-Netzwerks Intrinsify.me:
Und schon war ich am Nachdenken darüber, wie man die Unternehmenskultur umfangreich verändern kann in Richtung New Work, Selbstorganisation, Mitarbeiter als Unternehmer im Unternehmen.
Unternehmenskultur ändern
Ich habe in den letzten 27 Jahren verschiedene Ansätze mit erlebt, die Unternehmenskultur zu ändern. Und das geht weder über schicke Positionspapiere noch über das Aufstellen von Wasserspendern, Kickern und das Angebot von Auszeiten.
Das Entscheidende sind die Menschen. Die Veränderungsnotwendigkeit muss bei ihnen ankommen. Denn Veränderungen sind oft auch schmerzhaft und mit Angst verbunden und wer setzt sich schon gerne freiwillig damit auseinander? Da ist es einfacher, an dem Alten festzuhalten und das Neue erstmal abzulehnen und zu bekämpfen.
Außerdem hoffen manche, das sei nur wieder so ein Hype mit New Work, den das Unternehmen nur macht, um hip und ganz vorne dabei zu sein (so nach aussen halt). Moderne Büroräume, Kicker, Duschen, kostenloses Obst. Aber der Hype würde auch schon wieder irgendwann vorbei gehen. Die Veränderungen in den letzten Jahren wurden ja auch überlebt ohne sich persönlich verändern zu müssen.
Außerdem geht es bei den Veränderungen in Richtung New Work auch um ein neues „Mindset“ also neue Einstellungen zu vielen Themen wie Zusammenarbeit, Entscheidungsfindung, Kompetenzen, Hierarchien, Selbstorganisation.
Muss jeder bei New Work mitziehen?

Beispiel:
- „Sind ja doch immer dieselben, die da was schreiben. Der hat wohl ne Profilneurose oder zuhause nichts zu sagen.“
- „Ich sag doch nicht öffentlich meine Meinung, so weit kommt es noch.“
- „Guck mal, hat der schon wieder was geschrieben. Der hat wohl zu wenig zu tun.“ (Meine Lieblingsaussage, denn derjenige, der das sagt muss ja zumindest die Zeit zum Lesen gehabt haben, oder?)
- „Wie kann man nur so was schreiben, und dann noch mit Rechtschreibfehlern.“. (Hätten sie das System selber mal genutzt, wüssten sie, dass es keine vernünftige Vorschau gibt und man seinen Eintrag später auch nicht mehr ändern kann.).
Was tun?
Man sollte also mit NewWork-Angeboten nicht glauben, dass man alle Menschen damit erreicht und verändern kann – egal wie gut und wichtig man sie selber findet.
Daher sollte man sich vorher genau überlegen,
- warum und für wen man etwas verändern möchte (für die Menschen oder für den finanziellen Erfolg oder um neue, gute Arbeitskräfte anzulocken)
- ob die Menschen in der Firma dafür geeignet sind oder eher nicht
- ob man als Chef wirklich bereit ist, sein Wertesystem zu ändern, Entscheidungskraft abzugeben, das Zetern einiger Führungskräfte auszuhalten und und und
statt blind auf die Veränderungen zu setzen. Nicht schlecht ist es sicherlich auch, auf die Erfahrungen von entsprechenden Beratern, Changemanagern und anderen Firmen zu setzen, die diesen Weg schon hinter sich haben.